Unsere Ziele
Die Hauptstadt-Genossenschaft wird den gemeinnützigen Teil der ersten Realisierungsetappe auf dem Viererfeld übernehmen und in einem partizipativen Planungsprozess ein gemeinschaftliches und nachbarschaftsorientiertes Projekt mit rund 200 Wohnungen für 500 Personen umsetzen.
Die Genossenschaft hat sich für das Projekt auf dem Viererfeld vielfältige Ziele entlang der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit mit folgenden Schwerpunkten gesetzt:
Soziale Nachhaltigkeit: Partizipation für unterschiedliche Gruppen
Die Hauptstadt-Genossenschaft geht bei der Partizipation drei Schritte weiter als übliche Projektentwicklungen.
- Erstens arbeitet sie eng mit den Gründungsmitgliedern – den bereits bestehenden gemeinnützigen Bauträger:innen von Bern und Umgebung – zusammen.
- Zweitens hat sie bereits in der Planungsphase Einzelpersonen und bestehende Gruppen in einem partizipativen Prozess eingebunden.
- Drittens hat sie durch zwei Ausschreibungen Projektpartner:innen für visionäre Wohnprojekte und für integrative Arbeits- & Wohnprojekte gefunden, mit denen sie Entwicklungspartnerschaften eingegangen ist. In einem gemeinsamen Prozess werden die Ideen und Vorstellungen der Partnerprojekte soweit möglich in das HGB-Bauprojekt integriert.
Ökonomische Nachhaltigkeit: Günstig bauen und subventionierte Wohnungen
Mit konsequenter Orientierung an «design to cost», mit gezielten Massnahmen (einfache, rationelle Bauformen, Grundrissoptimierung der Fläche usw.) werden Baukosten erreicht, die mindestens 10% unter den Anlagekostenlimiten des BWO liegen. Damit und dank der Anwendung der Kostenmiete sollen preisgünstige Neubaumieten möglich werden.
Mit gezielten Massnahmen (Reduktion der Fläche pro Person, bescheidener Ausbaustandard, Reduktion von Nasszellen, usw.) sollen einzelne Wohnungen noch günstiger werden.
Zudem bietet die Genossenschaft der Stadt Wohnungen an, die im GüWR-Segment weitervermietet werden können (GüwR: Günstiger Wohnraum mit Vermietungskriterien) – entweder in Generalmiete oder durch Beteiligung der Stadt an der Genossenschaft.
Ökologische Nachhaltigkeit: Resiliente Gebäude – bereit für den Klimawandel und gesellschaftliche Veränderungen
Seit einigen Jahren wird der Begriff der Resilienz (Fähigkeit eines Systems, Störungen aufzufangen) auch in der Diskussion um eine nachhaltige Entwicklung der gebauten Umwelt verwendet. Eine resiliente Bauweise beinhaltet gemäss Architekt und Stadtplaner Thomas Sieverts in einem Artikel im Espazium Redundanz, einfache Austauschbarkeit und Dezentralität. Die Hauptstadt-Genossenschaft will mit ihrem nachhaltigen Wohnkonzept einerseits einen Beitrag dazu leisten, dass der Klimawandel so weit wie möglichst noch gebremst werden kann, andererseits will sie sich aber mit ihrer Bauweise auch gegen die mögliche Zunahme von Hitzesommern oder stürmischen Schlechtwetterperioden wappnen.
Die Genossenschaft versteht ein «resilientes Gebäude» aber nicht nur als Vorbereitung auf den Klimawandel, sondern auch allgemein als Vorbereitung auf Veränderungen, die in den nächsten hundert Jahren auf die Gesellschaft zukommen werden. So kann z.B. dank dem breiten Wohnungsmix und partizipativen Strukturen flexibel auf zukünftige gesellschaftliche Bedürfnisse reagiert werden.
Weitere Informationen zu den konzeptionellen Grundlagen des HGB-Projekts sind im
Konzept Viererfeld, Version 1.0 – Mai 2019 zu finden.
Integrierte Teilprojekte
Um den Anspruch auf vielfältige Wohnformen und eine diverse Bewohnerschaft umzusetzen, suchte die Hauptstadt-Genossenschaft mit zwei Ausschreibungen gezielt Partnerinnen und Partner, die Ideen zu visionären Wohnprojekten und zu integrativen Arbeits- und Wohnformen entwickelt haben. Mit zwei Projektgruppen und zwei sozialen Organisationen bestehen Entwicklungspartnerschaften zur Einbettung der Projekte in die Gesamtüberbauung.